Wenn Du mehr über die Geschichte und die Herkunft des Wagyu-Rindes erfahren willst, solltest Du auf jeden Fall diesen spannenden Beitrag lesen. Du erhältst einen Überblick über die Geschichte, Herkunft, Merkmale, Zucht und Qualitätssicherung von Wagyu-Rindern. Außerdem erfährst Du, warum Wagyu-Rindfleisch sich so großer Beliebtheit erfreut.
Ein kurzer Ausflug in die Geschichte des Wagyu
Die Geschichte des Wagyu-Rinds ist eng mit der Japans verbunden. Sie reicht schon bis in die Antike zurück. Das Wort "Wagyu" bedeutet wörtlich "japanisches Rind". Es ist aus den Silben “wa” = japanisch und “gyu” = Rind zusammengesetzt. Die Zucht von Wagyu-Rindern hat eine lange Tradition und wurde über Jahrhunderte hinweg von Generation zu Generation weitergegeben. Besonders ist an japanischer Rinderzucht schon immer, dass es im Land nur recht wenig Platz und Weideland für Rinder gibt und Fleisch dort im Allgemeinen immer etwas teureres und edleres ist.
Die genaue Herkunft des Wagyu-Rinds ist nicht vollständig dokumentiert, aber es wird angenommen, dass die Vorfahren des Wagyu-Rinds vor mehr als 2000 Jahren von der koreanischen Halbinsel und China nach Japan eingeführt wurden. Da Japan viele Jahrhunderte isoliert war, haben sich die japanischen Rinderrassen eher in sich geschlossen und ohne fremde Einflüsse entwickelt. Dies führte zur Entstehung von verschiedenen Blutlinien von Wagyu-Rindern.
Bekannte Wagyu-Rassen
Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Regionen Japans zu Zentren der Wagyu-Zucht, wobei jede Region ihre eigenen Zuchtmethoden und Traditionen entwickelte. Besonders bekannt sind die so genannten Kobe-Rinder. Bei ihnen handelt es sich nicht direkt um eine Rasse, sondern nur um eine Markenbezeichnung für Wagyu-Rinder, die in Kobe geboren, aufgezogen und geschlachtet wurden. Kobe-Rindfleisch ist weltweit für seine außergewöhnliche Zartheit und Marmorierung bekannt.
Sehr bekannte Rassen sind:
- Japanese Black - Kuroge Wagyu
- Japanese Shorthorn - Tankaku Wagyu
- Japanese Brown - Akage Wagyu
- Japanese Polled - Mukaku Wagyu
Wagyu-Rinder in der modernen Welt
In der modernen Zeit hat sich die Wagyu-Zucht weiterentwickelt, wobei auch Technologien wie Genetik und Fütterungsoptimierung eine Rolle spielen. Die Nachfrage nach hochwertigem Wagyu-Rindfleisch ist weltweit gestiegen, was dazu geführt hat, dass Wagyu-Rinder außerhalb Japans gezüchtet werden, einschließlich Ländern wie den USA, Australien und Neuseeland - und nicht zuletzt auch in Deutschland.
Heute ist Wagyu-Rindfleisch aufgrund seiner außergewöhnlichen Qualität und seines einzigartigen Geschmacks eine begehrte Delikatesse auf der ganzen Welt, wobei verschiedene Zuchtprogramme und -standards die Qualität und Reinheit der Wagyu-Linien aufrechterhalten.
Massage und Bier für japanische Wagyu-Rinder?
Um diese besonderen Rinder ranken sich viele Mythen. Hartnäckig hält sich beispielsweise das Gerücht, man würde alle Wagyu-Rinder massieren und ihrem Futter auch Bier beigeben.
Es stimmt aber, dass Züchter ihren Rindern ein abgestimmtes Futter geben, damit sich die berühmte Marmorierung des Fleischs auch so herausbildet, wie gewünscht. Das Futter geht weit über das hinaus, was ein “normales” Zuchtrind für die Massenware bekommt, die man im Supermarkt kaufen kann.
Zum Wagyu-Futter gehört unter Anderem: Das Futter für Wagyu-Rinder besteht aus verschiedenen Komponenten. Hier sind einige Beispiele:
- Gras und Heu: Wie alle Rinderarten sind auch Wagyus Wiederkäuer und fressen hauptsächlich Gras, Heu und Silage. Dies stellt einen großen Teil ihrer Ernährung dar
- Kraftfutter: Neben Gras und Heu sollte möglichst Kraftfutter verabreicht werden. Einige Züchter verwenden ein spezielles Kraftfutter, das sie aus Hafer, Gerste und Weizen erstellen, ergänzt durch genmanipulationsfreies Mineralfutteradditiv
- Spezielle Futtermittel: Zusätzlich bekommen die Mastochsen spezielle Futtermittel wie hochwertiges Getreide, Olivenfutter und Biertreber. Manche Züchter nutzen regionale Biertreber, ein sehr nahrhaftes Nebenprodukt aus der Bierherstellung
So füttern wir
Im Winter setzen wir hauptsächlich auf Grassilage für alle Altersgruppen unserer Rinder. In den letzten drei Monaten, während der sogenannten "Endmast", ergänzen wir die Grassilage mit Silomais. Zusätzlich verwenden wir Gerste als Kraftfutter, um den täglichen Bedarf zu übertreffen und die Rinder in einen Luxuszustand zu versetzen, in dem sie Fett für schlechtere Zeiten einlagern können, wie es von der Natur vorgesehen ist.
Im Sommer grasen unsere Rinder auf den Weiden und ernähren sich von frischem Gras. Wegen eines Vitamin-E-Mangels im Gras an der Westküste von Schleswig-Holstein erhalten unsere Wagyu-Rinder zusätzlich Mineralstoffe. Dazu gehören Kalk und Magnesium für starke Knochen. In der Endmast werden unsere Rinder ausschließlich im Stall gefüttert, damit wir ihre Futteraufnahme für die perfekte Marmorierung gut kontrollieren können. Zum Ausgleich dürfen sie im Sommer auf die “Joggingweide”. Willst Du mehr über Wagyu-Rinder erfahren? Dann schau dich gern auf unserer Seite um. Hier erfährst Du mehr über unsere Zucht.